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Buchrezension


Autor Ana Alonso & Javier Pelegrín
Titel Illusion
Das Zeichen der Nacht
Originaltitel Profecía
Reihe Vision Trilogie 2
Februar 2012
ISBN 978-3401066561
Genre Paranormal, Young Adult

Inhalt Ein Zeichen, so alt wie die Menschheit selbst.
Ein Zeichen, das Freund von Feind unterscheidet.
Ein Zeichen, das Liebe bedeutet und Tod.

Vieles hat sich verändert, seit Erik in der heiligen Höhle gestorben ist. Die Magie ist nicht mehr nur den Medu vorbehalten, sondern nun auch den Menschen frei zugänglich. Auf den Spuren eines Verräters hält Jana sich in Venedig auf, wo sie sich schon bald in einem verwirrenden Netz aus Täuschungen und Betrug gefangen sieht und abwägen muss zwischen ihren ehrgeizigen Zielen und ihrer Liebe zu Alex.
Quelle: Arena Verlag


Einschätzung
von Kathi Rubel

Es bewahrheitet sich immer wieder: Man sollte keine zu hohen Erwartungen stellen, sonst wird man enttäuscht. Ich begehe diesen Fehler immer wieder. Vom zweiten Teil der Vision Trilogie hatte ich mehr erwartet. Schade, dass sich die Qualität im Vergleich zum Auftaktroman nicht verbessert hat.

In "Illusion. Das Zeichen der Nacht" steht Jana im Mittelpunkt. Alex' Sicht der Dinge ist größtenteils ein Rätsel - mit Ausnahme weniger Seiten, in denen er "zu Wort" kommt. Gar nicht so schlimm eigentlich, wenn man bedenkt, dass ich Alex' Charakter ohnehin befremdlich und Jana schon im ersten Teil viel faszinierender fand. Doch warum wirkt nun auch die Agmar-Prinzessin so fremd?

Was ist das "Buch der Schöpfung"? Wo ist es zu finden und wie lässt es sich lesen? Ist es zerstörerisch und böse oder doch das Gegenteil? Alles Fragen, die sich die Protagonisten im Geschehen des Romans stellen müssen. Am Ende sind zwar sie schlauer, aber wir Leser immer noch verwirrt. Schön, dass das Autorenduo so viel Fantasie hat und diese sogar vermeintlich schlüssig darstellen kann. Entweder ich war zu unkonzentriert, um den Durchblick zu behalten, oder es liegt schlicht und ergreifend nicht an mir. Vielleicht ist das Original besser, aber diese Übersetzung setzt für meinen Geschmack zu viel Hintergrundwissen voraus.

Versöhnlich stimmt mich lediglich der Stoff. Ich finde die Macht der Medu und Wächter überaus faszinieren - auch wenn ich nur einen Bruchteil davon überhaupt ansatzweise verstehen und nachvollziehen kann. Die Figuren überraschen immer wieder mit Fähigkeiten, die man ihnen gar nicht zugetraut hätte. Auch das Schicksal der Wächter ist interessant. Seit sie nicht mehr gegen die Medu kämpfen müssen, hat jeder von ihnen einen neuen Weg eingeschlagen. Alle haben sie eines gemeinsam: Sie appellieren an das Leben, das Auskosten jedes Moments.

Es steckt viel Philosophisches in dieser paranormalen Geschichte. Die Autoren stellen Fragen nach dem Sinn des Lebens und nach den eigenen Prioritäten. Was wiegt mehr - Macht oder Gefühl? Sie geben auch richtungsweisende Antworten. In diesem Sinne ist "Illusion" ein sehr schönes Jugendbuch. Leider wird dieses positive Empfinden durch zuvor Erwähntes gestört. Insgesamt liest sich die Umsetzung dieser schönen Idee zäh. Schade.


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