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Buchrezension


Autor Antje Babendererde
Titel Zweiherz
Originaltitel ---
Reihe ---
Februar 2009
ISBN 978-3570305461
Genre Young Adult, Natives

Inhalt Zweiherz, so erzählt man sich die Legende bei den Navajo-Indianern,
ist ein listenreicher Verführer, der Unruhestifter in der Welt seit Beginn
allen Lebens. Deutlich spürt Kaye seine Nähe, als sie ihre große Liebe
Will wieder trifft. Kaye, mit dem Schulabschluss in der Tasche und
den Zukunftsplänen im Kopf – Will, verurteilt für ein Verbrechen,
das für Kaye unbegreiflich bleibt, und nun vorzeitig aus dem
Gefängnis entlassen. Kaye liebt Will noch immer, aber wie ein
unantastbares Geheimnis steht Wills Vergangenheit zwischen ihnen.
Quelle: Random House/cbt Verlag


Einschätzung
von Kathi Rubel

In einer Welt voller Mythen und Aberglauben ist Kaye aufgewachsen - im Land ihrer Mutter, einer Navajo-Indianerin. Kayes Vater ist ein balagáana, ein Weißer und dennoch schlägt ihr Herz für die traditionellen Werte der Navajos. Kaye sieht sich als Indianerin. Auch Will, ihr Freund und ihre große Liebe aus Kindertagen, ist ein Navajo. Doch er ist scheinbar vom "Weg der Schönheit" abgekommen. Nun, nachdem er seine Strafe verbüßt hat, findet er auch im Reservat keine Ruhe. Kojote, der alte Unruhestifter, verfolgt ihn. Kann die Liebe zwischen ihm und Kaye den Jungen retten?

Antje Babendererde schreibt wundervolle Romane über fremde Kulturen. In ihren Büchern verschafft sie einfühlsam Einblicke in das Leben und den Glauben der unterschiedlichsten Indianerstämme. In "Zweiherz" beschäftigt sie sich mit den Navajos. Auch die Hopis erwähnt sie am Rande. Babendererde verwebt Fiktion mit Realität und erschafft so eine Geschichte, die ebenso unterhaltsam wie lehrreich ist. Sie öffnet die Augen für die Werte anderer, auch wenn wir sie zum Großteil nicht verstehen. Sie fördert mit ihren Romanen die Toleranz zwischen unterschiedlichen Völkern.

Auch der Roman "Zweiherz" ist wieder in typischer Weise einfühlsam und mit Liebe getränkt. Doch Babendererde bestärkt nicht in dem Irrglauben, dass jede Liebe in einem Happy End mündet. Liebe kann Vieles überwinden, wenn man sich auf sie einlässt - jedoch nicht alles. Die Charaktere sind gewohnt vielschichtig, interessant und haben Mängel wie du und ich. Dieser Roman ist ein Jugendroman wegen seiner jugendlichen Protagonisten. Die Handlung, die Botschaft jedoch geht alle etwas an.

Diese Geschichte entwickelt einen Sog, denn sie zieht hinein in eine fremde Welt und wirkt dennoch vertraut. Die Gefühle der Protagonisten sind schließlich nicht indianerspezifisch. Alle, die sich auf diese Reise in eine fremde Kultur einlassen können und wollen, werden diesen Roman ebenso lieben wie ich.




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