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Buchrezension


Autor Rachel Caine
Titel Der Nacht geweiht
Originaltitel Lord of Misrule
Reihe The Morganville Vampires/
Haus der Vampire 5
Januar 2011
ISBN 978-3401065861
Genre Young Adult, Paranormal

Inhalt Claire und ihre Freunde sind in Aufruhr, denn Bishop, Amelies machthungriger Vampirvater, versucht die Macht in Morganville an sich zu reißen. Und eines Morgens verschwinden plötzlich alle Vampire spurlos, auch der jüngste Vampir der Stadt: Michael. Während Claire ihm mit Eve und Shane zu Hilfe eilt, bricht der finale Kampf zwischen Vater und Tochter aus. Unerwartet gerät Claire zwischen die Fronten und muss sich entscheiden: entweder Bishop die Treue schwören - oder sterben.
Quelle: Arena Verlag


Einschätzung
von Kathi Rubel

Seit Januar '11 ist er erhältlich: Der fünfte Teil von Rachel Caines "Haus der Vampire"-Reihe. Die Erlebnisse der 16-jährigen Claire haben wieder einen hohen Keeper-Faktor. Auf Spannung und Romantik legt die Autorin in "Der Nacht geweiht" Wert, aber auch Hilflosigkeit spielt eine große Rolle. Gerade Letzteres macht den Charme dieses fünften Teils aus. Claire ist machtloser als sonst. Wir Leser stehen mit ihr am Rand des Geschehens und können nicht recht einschätzen, was gerade in Morganville geschieht und warum.

Und eines ist sicher: Vieles geschieht. Unentwegt geht es um Leben und Tod. Der Konflikt - ja, der Kampf - zwischen Amelie, der Gründerin der Stadt, und ihrem Vampirvater Bishop zieht immer weitere Kreise. Die Lage spitzt sich zu. Vampire und Menschen haben darunter zu leiden und wissen nicht, wem sie überhaupt noch trauen können. Wir Leser sind ebenso ratlos, aber können alles aufmerksam verfolgen - sofern Claire, die Hauptprotagonistin, eingeweiht ist.

Rachel Caine schafft immer schöne Übergänge zwischen den Bänden. In diesem Teil ist es ihr allerdings nicht allzu gut gelungen. In einem kurzen Prolog geht sie darauf ein, "was bisher geschah ..." - zu kurz, um tatsächlich die Geschehnisse wiedergeben zu können und daher überflüssig. Bisher hatte sie es ja auch meistern können, durch eingestreute Kommentare an den Inhalt der Vorgänger zu erinnern. Was die Autorin jedoch bravourös beherrscht, ist das Setzen eines Cliffhangers. Ziemlich gemein, aber wirksam, um den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten.

Schön ist auch das Einbinden von Gesellschaftskritik. Rachel Caine macht ihre Missbilligung darüber deutlich, dass Menschen ihren Unmut immer an einer speziellen Randgruppe auslassen - schon seit Ewigkeiten, wenn man in der Geschichte zurückblickt (s. S. 117/118).

Alles in Allem eine schöne Fortsetzung und ein ziemlich guter Roman - allerdings nicht ganz so gut wie seine Vorgänger.




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