Buchrezension
Autor | Victor Gischler |
Titel | Die Go-Go-Girls der Apokalypse |
Originaltitel | --- |
Reihe | --- |
VÖ | Januar 2010 |
ISBN | 978-3492291941 |
Genre | parodistischer Endzeitroman, Suspense |
Inhalt | Kaltes Bier und
heiße Stripperinnen – das ist die Apokalypse! Mortimer Tate überlebt das Ende der Welt in einer Höhle in den Bergen von Tennessee. Neun Jahre später macht er sich auf den Weg zurück in die Zivilisation – doch alles kommt anders als erwartet: Aus Versehen erschießt er die ersten Menschen, denen er begegnet. Und das Einzige, was in dieser Welt noch funktioniert, ist »Joey Armageddon´s Sassy A-Go-Go«-Strip-Club. Hier ist das Bier noch kalt, und die Tänzerinnen sind heiß. Zusammen mit der hinreißenden Sheila, Buffalo Bill und dem Bergsteiger Ted macht sich Mortimer auf nach Atlanta, um seine Ex-Frau zu finden. Und ganz nebenbei über das Schicksal der Menschheit zu entscheiden … Ein ungewöhnlicher Endzeitroman mit Witz, bizarrem Einfallsreichtum und jeder Menge Action. |
Quelle: Piper Verlag |
Einschätzung von Kathi Rubel |
Victor Gischler
schrieb einen etwas derben, aber sehr unterhaltsamen Endzeitroman mit
massenhaft Action. Ich würde "Die Go-Go-Girls der Apokalypse" als typischen Männerroman einstufen. Männliche Wunschbilder einer Utopie finden hier ihren Platz, actionreiche Schlachten werden beschrieben und Waffen detailliert aufgeführt. Allerdings besticht Gischlers Erzählung mit ihrem ungewöhnlichen Einfallsreichtum und dem mitreißenden Schreibstil durchaus auch Frauen. Es kommt hinzu, dass der Protagonist, Mortimer Tate, überhaupt nicht abgestumpft oder klischeehaft wirkt und mit seinen neuen Freunden für stets neue und aufregende Überraschungen sorgt. Für uns Frauen ist es aufbauend, zu erfahren, dass auch Männer den Unterschied zwischen "lieben" und "verliebt sein" erkennen können, wenn sie es nur mit ein wenig Verständnis versuchen. Mortimer ist sehr intelligent, nimmt nichts hin, ohne es zu hinterfragen und hat Wertvorstellungen. Diese Charakterzüge machen diesen leicht parodistisch angehauchten Roman zu etwas Ernsthaftem, worüber es sich lohnt, einmal nachzudenken. Auch der flippige Bill, der gerne die Ideale der Cowboys übernehmen würde und durch seine Aufmachung auf den ersten Blick ziemlich verrückt erscheint, stellt einen sympathischen Charakter dar. Er ist ein wahrer Freund und steht Mortimer in allen Situationen bei. Selbiges gilt auch für Sheila, die nach dem Ende der Welt erst wieder ihren Platz und Wert in der "Gesellschaft" erkennen muss. Fazit: Was auf den ersten Blick wie seichte Lektüre aussieht, bietet grandiose, kurzweilige Unterhaltung, hat aber durchaus auch Tiefgang. Gischler tanzt mit diesem Roman aus der Reihe und prägt eine ganz neue Richtung des Genres Endzeitroman, in der Go-Go-Clubs die vermeintlich einzige Zuflucht für Menschen bieten. Ich fühlte mich rundum gut unterhalten. |
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