Buchrezension
Autor | Kristin Hannah |
Titel | Wenn der Mond dich küsst |
Originaltitel | Waiting for the Moon |
Reihe | --- |
VÖ | Mai 2006 |
ISBN | 978-3442365395 |
Genre | Historical |
Inhalt | Vor der stürmischen Küste von Maine finden Fischer eine leblose junge Frau. Sie bringen sie zu dem einzigen Arzt dieser entlegenen Gegend: Einst war Dr. Ian Carrick ein brillanter Mediziner, doch jetzt wird er von einer Gabe gequält, die ihm das Heilen unmöglich macht Ian kann in die Seelen seiner Patienten sehen. Erst als er Selena, dieser schönen Frau ohne Erinnerungen, begegnet, schöpft Ian neue Hoffnung auf ein normales Leben ... |
Quelle: Random House/Blanvalet Verlag |
Einschätzung von Kathi Rubel |
Kristin Hannah
entführt den Leser an die Küste von Maine, in das
Jahr 1882 und somit auch in die Victorianische Gesellschaft und deren
Ideale, deren Überzeugungen. Denen entspricht das Haus Lethe
mit seinen Bewohnern nicht im Geringsten. Doch trotzdem wird dieses
Haus zu einem Ort der Geborgenheit und des Friedens für
verlorene Seelen. Eine wunderschöne Frau ohne
Gedächtnis vollbringt in ihrer liebenswerten, naiven und
kindlichen Art Großartiges: Sie macht aus einem
selbstsüchtigen, kaltherzigen Mann einen mitfühlenden
Ehrenmann, der sich unsterblich in sie verliebt und das Leben armer
Seelen wieder lebenswert macht. Dr. Ian Carrick ist kein gewöhnlicher Arzt! Er hat eine Gabe oder einen Fluch, wie er es nennt - Er kann durch Berührungen die Gedanken und Gefühle anderer Menschen lesen. Selbstsüchtig wie er ist, hört er auf, seinen Beruf auszuüben und verkriecht sich in einem dunklen Zimmer seines "Irrenhauses". Um seine demenzkranke Mutter und die anderen Bewohner - allesamt gestrafte Seelen - kümmert er sich nicht und versucht nicht einmal sie zu verstehen, geschweige denn zu heilen. ... und dann kommt diese schöne Frau mit dem gebrochenen Schädel ins Haus und benötigt seine Hilfe. Er gibt ihr den Namen "Selena" - Göttin des Mondes. Für ihn wird sie zu genau dieser Göttin, bringt ihm Hoffnung, zeigt ihm die Liebe und führt ihn zur Ehre. Die innige Liebe der Beiden wird einigen Proben unterzogen. Stets wird Gott als Komiker und Zyniker dargestellt und doch siegt am Ende, was siegen muss: die Liebe. Hannah schrieb einen wunderschönen Roman über die Macht der Liebe sowie die zerstörende Kraft der Selbstsucht und der idealistischen Gesellschaft früherer Zeiten. Ich war nicht nur an einer Stelle zu Tränen gerührt, habe mitgefiebert und mitgefühlt! Sie setzt sich einzigartig mit der schwierigen Thematik der Geisteskrankheit und den Gefühlen der Betroffenen auseinander - lässt dabei die Liebe und das Verständnis, die gemeinsam die beste Medizin sind, nicht zu kurz kommen. Fazit: Fantastisch, grandios und herzzerreißend! Anspruchsvolle tiefgehende Literatur, die es unbedingt wert ist, gelesen zu werden! |
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