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Buchrezension


Autor Tanja Heitmann
Titel Nachtglanz
Originaltitel ---
Reihe Dämonen-Reihe 3
September 2010
ISBN 978-3453266421
Genre Paranormal

Inhalt Paris 1890: Seit Adam in einer dunklen Gasse wieder zu sich gekommen ist, weiß er nicht mehr, wer er ist – oder jemals war. Dafür spürt er einen Dämon in sich, der nur ein einziges düsteres Verlangen kennt: Ihn dürstet nach Blut. Vergeblich kämpft Adam gegen den Eindringling, schließlich lässt er sich willenlos von ihm treiben. Bis er plötzlich, mitten im 20. Jahrhundert, Esther begegnet und alles sich verändert. Er entbrennt in leidenschaftlicher Liebe zu der jungen und zerbrechlichen Frau. Doch Esther, die von einer tragischen Vergangenheit gezeichnet ist, erwidert seine Gefühle nur zaghaft: Sie ahnt die dunkle Gefahr, die in Adam lauert. Denn der Dämon sieht in Esther lediglich Beute. Verzweifelt versucht Adam gegen den Dämon und für seine Liebe zu kämpfen. Ein tödliches Ringen um Esther beginnt ...
Quelle: Random House/Heyne Verlag


Einschätzung
von Kathi Rubel

Tanja Heitmann schrieb diesen Roman auf das Drängen ihrer Leserschaft hin, die unbedingt wissen wollte, warum Adam - der Held ihres Romans "Morgenrot" - so ist, wie er ist. Die Autorin hatte die Geschichte schon im Kopf, als sie mit dem Erstling der Reihe begann, doch ganz nach Adams Art hüllte sie seine Vergangenheit in Schweigen. Nun sollte dieses Schweigen mit "Nachtglanz" gebrochen werden, doch das erwies sich schwieriger, als gedacht, denn die Figuren entwickelten beim Schreiben ein Eigenleben ...

Nun halte ich den fertigen Roman in der Hand und bin mir unsicher, was ich davon halten soll. Ich hatte mich bewusst zuerst dieser Vorgeschichte gewidmet, ehe ich zu "Morgenrot" greifen wollte. Ich hatte also keine Ahnung was bzw. wer mich erwarten würde. Ich gehörte noch nicht zu den Adam-Fans, die seine Vergangenheit kennen lernen wollten. Nun jedoch gehöre ich zu jenen, die auf seine Zukunft gespannt sind.

Wie die Geschichte enden würde, war für mich während des gesamten Lesens ein Rätsel und als ich dann auf den letzten Seiten angekommen war, hat mich dieses Ende nicht so recht zufrieden gestellt. Ob es daran lag, dass es kein "richtiges" Happy End gibt? Nein. Vielmehr lag es daran, dass mir die Figuren zum Ende hin immer fremder wurden.

Die Idee des Dämons im Menschen ist faszinierend und Heitmanns Umsetzung der Thematik hat mich schon in "Wintermond" gefesselt. So bietet auch "Nachtglanz" wieder schöne Unterhaltung. Tanja Heitmann versteht es, Spannungsbögen zu ziehen - die leider manchmal etwas zu abrupt enden. Ihr Schreibstil ist flüssig und dennoch detailliert. Heitmanns Helden sind eigensinnig, das gefällt mir. Sie lassen sich nicht in Schubladen stecken - und dennoch ist es vielleicht ein bisschen viel des Guten, denn eine Identifikation mit ihnen war mir nicht möglich.

Für diese tollen Ideen, den angenehmen und mitreißenden Schreibstil sowie den Mut zu sperrigen Charakteren verdingt dieser Roman 4 Punkte. Dass einige Handlungsweisen der Figuren für mich nicht ganz nachvollziehbar waren, kann ja eine rein subjektive Wahrnehmung sein, die anderen Lesern gar nichts ausmacht.




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