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Buchrezension


Autor Walter Moers
Titel Das Labyrinth der Träumenden Bücher
Originaltitel ---
Reihe Das Labyrinth der Träumenden Bücher 1/2
(Fortsetzung von "Die Stadt der Träumenden Bücher")
Oktober 2011
ISBN 978-3813503937
Genre Fantasy

Inhalt Über zweihundert Jahre ist es her, seit Buchhaim, die Stadt der Träumenden Bücher, von einem verheerenden Feuersturm zerstört worden ist. Der Augenzeuge dieser Katastrophe, Hildegunst von Mythenmetz, ist inzwischen zum größten Schriftsteller Zamoniens avanciert und erholt sich auf der Lindwurmfeste von seinem monumentalen Erfolg. Er gefällt sich im täglichen Belobhudeltwerden, als ihn eine verstörende Botschaft erreicht, die seinem Dasein endlich wieder einen Sinn gibt.
Quelle: Random House/Knaus Verlag


Einschätzung
von Hans Kuritz


Einführung in das Buchhaim nach dem großen Brand im Allgemeinen und in den Puppetismus im Besonderen


Der neue Moers, super!

Was? "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" ist als Fortsetzung von "Die Stadt der Träumenden Bücher" gedacht? Mist, ich hab das erste Buch doch gar nicht gelesen. Na gut. Fangen wir trotzdem mal mit dem Neuen an ...

... so, fertig! Was für ein Buch. Ein Inhalt, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Moers beweist mit diesem Roman, dass er Nerven aus Drahtseilen besitzen muss. Denn es kommt eher selten vor, dass ein Autor seiner Leserschaft eine 432 Seiten lange Einleitung zu einem noch folgenden Werk vorlegt. Moers baut einen faszinierenden Spannungsbogen auf.

Mythenmetz kommt in Buchhaim an und muss feststellen, dass dieses Buchhaim nur noch wenig mit der Stadt zu tun hat, die er zweihundert Jahre zuvor besuchte. Seine Suche nach dem neuen Wesen der Stadt wird von Moers so detailliert beschrieben, dass man staunend Seite um Seite liest. Allein über drei Kapitel zieht sich die Erzählung eines Theaterstücks, das dem Leser im Prinzip noch einmal den gesamten Inhalt der "Stadt der Träumenden Bücher" vor Augen führt. Ziemlich kurz darauf folgt eine fünfzigseitige Mythenmetzsche Abschweifung zum Thema Puppetismus.

Rein inhaltlich leistet sich Moers hier ein starkes Stück. Denn im Prinzip endet das Buch da, wo der Titel eigentlich erst Sinn macht: im Labyrinth der Träumenden Bücher, den Katakomben von Buchhaim. Er versteht es aber, die ganze Handlung durch eine Detailtiefe zu ergänzen, die ihresgleichen sucht. Auch der vertraute Humor aus Zamonien sorgt dafür, dass man überhaupt nicht merkt, dass im Prinzip nichts passiert. Wer dieses faszinierende Vergnügen erleben will, sollte sich dieses Buch besorgen.




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