Buchrezension
Autor | Karen Marie Moning |
Titel | Im Bann des Vampirs |
Originaltitel | Darkfever |
Reihe | Fever Serie 1/5 |
VÖ | Oktober 2007 |
ISBN | 978-3548266015 |
Genre | Paranormal |
Inhalt | Die junge Amerikanerin MacKayla Lane interessiert sich vor allem für Mode und Popsongs - bis eines Tages ihre Schwester Alina in Dublin brutal ermordet wird. MacKayla beschließt, selbst nach dem Mörder ihrer Schwester zu suchen. In Irland stellt sie erschrocken fest, dass sie Vampire sehen kann, die eine fatale erotische Anziehungskraft auf sie ausüben. Glücklicherweise trifft sie den Buchhändler Jericho Barrons, der sich mit Dämonen und Vampiren bestens auskennt. Während sie gemeinsam gegen das Böse kämpfen, funkt es gewaltig zwischen Mac und Jericho. |
Quelle: Ullstein Verlag |
Einschätzung von Kathi Rubel |
Moning
führt den Leser nicht, wie Titel und Klappentext glauben
machen, in den "Bann des Vampirs", sondern eher in
eine Welt voller dunkler Schatten, vielmündiger Monster und
anderer Feenwesen - und in die Welt von MacKayla Lane, einer
Sidhe-Seherin. Viel passender zur genialen Story finde ich den Originaltitel: Darkfever. Denn dieser Roman strahlt eine dunkle Spannung aus, die die Leser ergreift, wie ein umsichgreifendes Fieber. Geheimnisse, Gefahren, Angst, vermeintliche Verbündete nähren diese Krankheit. Der Klappentext erzählt dem Leser, Mac stelle in Irland "erschrocken fest, dass sie Vampire sehen kann". Doch kann sie das wirklich? Es wird genau EIN Vampir erwähnt, den sie sehen kann - und der ist wahrscheinlich noch nicht einmal echt. Vielmehr kann Mac die wahre Gestalt der Seelie und Unseelie, Feen des Lichten und des Dunklen Feenvolkes durch ihren Glamour, mit dem sie sich vor den Menschen tarnen, sehen. Des Weiteren steht im Klappentext: "Während sie gemeinsam gegen das Böse kämpfen, funkt es gewaltig zwischen Mac und Jericho". Wahrscheinlich habe ich das überlesen. Ich kann und will nicht leugnen, dass es in den folgenden Bänden wahrscheinlich darauf hinaus laufen wird, aber in diesem Teil war davon noch nichts zu lesen. So viel zu den "Versprechungen" von Titel und Klappentext - nun zu Story und Umsetzung: Moning zieht den Leser mit ihrem flüssigen Schreibstil in das Werk. Zum Stolpern bringen lediglich einige Fremdwörter, deren Wahl nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Doch ich denke, Moning hat auch hiermit ein Ziel verfolgt. Sie wollte ihre Figuren authentischer erscheinen lassen: die vielbelesene Mac und den arroganten, weltmännischen Barrons, der ... ja, Barrons, der ohnehin (fast) alles weiß. Geheimnisvoll und düster lockt Zeile um Zeile, Seite um Seite. Offene Fragen bleiben bis zum Ende, deren Antworten der Leser in folgenden Teilen suchen wird. Die Geschichte versprüht Spannung und gleichzeitig Charme. Mac erzählt rückblickend als Ich-Erzählerin ihre Erlebnisse, was den Leser umso mehr mitfiebern und mitfühlen lässt. Vielleicht begibt sich Moning aber gerade mit dieser Stilwahl auf dünnes Eis. Nicht jeder Leser mag diese Art der Erzählperspektive. Dennoch ist sie die einzige, die auch tatsächlich hinter die Fassade der Hauptfigur blicken lässt, die Gefühle im Moment der Tat und rückblickend beleuchtet. Schlagfertige und hitzige Wortgefechte zwischen Miss Lane und Barrons spicken die geheimnisvolle Geschichte der 22-jährigen Sidhe-Seherin, die gerade erst erkennt, wer und was sie wirklich ist, mit Witz. Der Leser erkennt gemeinsam mit ihr Zusammenhänge und entdeckt immer neue Facetten der Feenwesen, ihrer Welt und ihrem Tun in unserer Welt. Fazit: Der Erstling der neuen Reihe zieht den Leser in seinen Bann und sorgt garantiert dafür, auch die Folgebände zu lesen. Macs Erkenntnisse werden zu denen des Lesers und auch ihre vielen Fragen. Wir dürfen gespannt sein. |
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