Buchrezension
Autor | Jenny-Mai Nuyen |
Titel | Rabenmond - Der magische Bund |
Originaltitel | --- |
Reihe | --- |
VÖ | September 2008 |
ISBN | 978-3570160008 |
Genre | Fantasy, Young Adult |
Inhalt |
Ein Zeitalter endet, eine Liebe beginnt Als Mion im Wald einen Fuchs erschießt, scheint ihr Schicksal besiegelt. Zu ihrem Entsetzen verwandelt sich das Tier in einen Jungen mit bernsteinfarbenen Augen: Sie hat Lyrian angegriffen, den Sohn der Tyrannen von Wynter. Auf Mions Tat steht der Tod. Doch Lyrian verliebt sich in Mion und rettet sie. Nicht ahnend, dass das Mädchen von fremden Mächten dazu auserkoren ist, die düstere Herrschaft seiner Familie für immer zu beenden … |
Quelle: Random House/cbt |
Einschätzung von Kathi Rubel |
WOW! Jenny-Mai Nuyens Romane empfand ich bisher als schöne Unterhaltung (bzw. bei "Das Drachetor" als Tortur). Dieser hier hat mich nun allerdings endlich davon überzeugt, dass sie den ihr entgegengebrachten Lobpreisungen gerecht wird. "Rabenmond" ist ein grandioser Fantasyroman, der tatsächlich in oberster Liga mitspielt. Wie in den vorhergehenden Romanen auch, legte Nuyen den Schwerpunkt der Geschichte auf die Auswirkungen der Gefühle auf das menschliche Handeln. Die Charaktere wirken überzeugend in dem, was sie tun und sagen. Auch der Schreibstil sorgt dieses Mal dafür, dass die Leser sofort in die Story eintauchen und ohne lange Erklärungen Teil des Geschehens werden. Sie können alle "wichtigen" Figuren über die gesamte Zeitspanne der Handlung beobachten und erfahren Vieles über deren Gefühle sowie Gedanken. In erster Linie werden die Leser mit Mion, einem armen Ruinenmädchen mit innerer Stärke, vertraut gemacht. Doch sie soll nicht lange dieses Ruinenmädchen bleiben ... denn sie wurde für Höheres auserkoren. Auch der "Drachenprinz" Lyrian spielt eine entscheidende Rolle in diesem Roman über die Macht der Gefühle - Er, der als "Drache" gar keine Gefühle haben dürfte und sich nur auf seinen Verstand verlassen sollte. Doch erfüllte Liebe ist selten. Ein schönes Beispiel bietet Baltibb, die in den Wildgehegen des Palastes arbeitet und mehr als nur einen Freund in dem jungen Prinzen sieht. Auch dieses Mädchen, ihre Enttäuschung, ihre Wut, ihren Verrat kann der Leser hautnah miterleben. Andere "Schlüsselfiguren" werden nur am Rande beschrieben, wenn sie mit einem der "Hauptcharaktere" zusammen sind - So zum Beispiel der Maler Jagu, der einst sein Herz an eine "Drachendame" verlor. Drachen. Immer wieder verwende ich dieses Wort und immer wieder taucht es im Roman auf. Doch hier bezeichnet das Wort "Drachen" keine mystischen Tiere mit Flügeln. Hier steht diese Bezeichnung für menschenähnliche Geschöpfe, deren Tun nicht von Gefühlen, sondern von messerscharfem Verstand geleitet wird. Außerdem können sich diese sogenannten "Drachen" Tier-Korpusse zueigen machen, die sie und ihr Leben schützen. Wieder nimmt der blumige Schreibstil Nuyens gefangen - und dieses Mal von der ersten Seite des Buches an! Ihre Metaphern sind sehr individuell und immer genau auf die Situation, in der sie damit Dinge beschreibt, abgestimmt. Diese Kunst tritt von Roman zu Roman immer deutlicher hervor - bald wird Nuyen es hierbei zur Meisterschaft bringen! Auch blieb Jenny-Mai Nuyen mit "Rabenmond" dem Merkmal, den Roman in drei Teile zu gliedern, treu. Dieses Mal unterteilte sie nach dem zeitlichen Aspekt. Doch diese Äußerlichkeit ist nicht die einzige Gemeinsamkeit unter Nuyens Romanen. Die Art der Story ist unverkennbar und wird mir immer sympathischer. Sie macht merkbare Fortschritte in der Gestaltung und weiß inzwischen, wie lang oder kurz sie sich an welcher Stelle fassen muss. Fazit: "Rabenmond - Der magische Bund": Ein wahrhaft gelungener Fantasyroman, der die Herzen junger Leser (und die jungen Herzen der Leser allgemein) anspricht, sie gefangen nimmt und in eine Welt, bestimmt von Gefühlen, entführt. |
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