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Buchrezension


Autor Kathryn Smith
Titel Tochter der Träume
Originaltitel Before I Wake
Reihe The Nightmare Chronicles 1
November 2009
ISBN 978-3426283059
Genre Paranormal

Inhalt Als ein älterer Mann ruft >>Diese Frau ist ein Traum!<<, halten die Umstehenden das für ein Kompliment. Dawn hingegen denkt: Verdammt, woher weiß er das? Denn Dawns Vater ist Morpheus, der König der Träume - aber mit diesem Teil der Familie will die junge Frau nichts zu tun haben. Sie möchte ein normales Leben führen, auf dem Sofa liegen, TV-Serien schauen und von ihrer heimlichen Liebe träumen, dem Künstler Noah. Dann aber beginnt ein geheimnisvoller Killer, seine Opfer im Schlaf zu töten. Dawn erfährt, dass es sich um einen Traumdämon handelt, den nur sie allein aufhalten kann. Und zwar möglichst schnell, denn Noah schwebt
in großer Gefahr ...
Quelle: Droemer Knaur/PAN Verlag


Einschätzung
von Kathi Rubel

Wer hätte nicht gerne die absolute Macht über seine Träume?! Jeder Mensch?!
Doch tatsächlich haben diese Fähigkeit nur sehr wenige Menschen: luzide Träumer.

Na ja ... und Menschen, die gar keine richtigen Menschen sind, sondern nur halbe - so wie Dawn. Denn sie ist die Tochter des Traumgottes Morpheus. Ihre Mutter ist ein Mensch, was sie zu einem "Halbwesen" macht, das nach Belieben zwischen der realen und der Traumwelt wechseln kann.

Nur will Dawn das eigentlich gar nicht. Schließlich hat ihre Mutter ihre irdische Familie im Stich gelassen, um in ewigem Schlaf ihr Glück bei Morpheus zu finden. Dieses Verhalten kann Dawn weder ihrer Mutter noch Morpheus verzeihen - vorerst, denn sie wird sich mit beiden arrangieren müssen ...

... schließlich Dawn kann sich und andere nur schützen, wenn sie endlich akzeptiert, wer/was sie ist und Hand in Hand mit ihren Eltern arbeitet. Auch ihren heimlichen Schwarm Noah kann sie nicht retten, ohne ihren Stolz und ihre Wut beiseite zu schieben.

"Tochter der Träume" ist ein wortwörtlich traumhafter Auftakt zur neuen Kathryn-Smith-Reihe "Nightmare Chronicles". Dieser Roman schürt die Spannung auf den Folgeroman "Wächterin der Träume", obwohl er eigentlich ein recht schönes, rundes Ende bereit hält.

Die Ich-Erzählerin Dawn ist sehr sympathisch. Wer sie als Psychologin betrachtet, wird häufig von ihren kindischen und trotzigen Reaktionen überrascht und amüsiert. Diese wirken sehr menschlich und machen sie trotz ihrer Abstammung zu keinem "Alien". Als kleines "Pummelchen" auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit und Annerkennung ist sie noch authentischer und liebenswerter!

Und Noah? Keine Frage: Er ist ein wahrer Traummann - wenn auch kein Traumwesen!
Natürlich hat er seine Geheimnisse. Viele sogar! Aber genau das macht ihn so mysteriös, interessant und sexy. Auch seine "Kontrollsucht" wirkt überaus anziehend - ich liebe starke Männer in Romanen, die die Frauen an ihrer Seite trotzdem akzeptieren!

Genauso sehr wie starke Männer, liebe ich Geschichten von starken Frauen! Innere Stärke ist wichtig, aber auch körperliche schadet für das Selbstwertgefühl der Leserinnen nichts. Welche Frau drückt einer anderen nicht gerne die Daumen und denkt: "Ha, wir Frauen haben’s halt auch drauf!"

Ich habe dieses Buch außerdem verschlungen, weil es etwas ganz anderes ist. Eine Story um die reelle Traumwelt, die Gefahren, die daraus resultieren und die Liebe, die die Grenzen dorthin überschreiten kann, ist sowohl interessant, als auch spannend und emotional!

"Tochter der Träume" ist ein MUSS für alle Fans von aufregenden, paranormalen Liebesgeschichten!

Eins habe ich jedoch vermisst:
Obwohl Dawn als Ich-Erzählerin auftritt, spürt der Leser ihre Panik nicht. Stärke, Frust und Verbitterung werden dagegen sehr deutlich. Ich wage zu behaupten, dass Dawn durchaus Angst und Panik verspürt. Diese sollte Kathryn Smith in den Folgeromanen deutlicher herausarbeiten.

Fazit:
Traumhaft - Lesen, lesen, lesen und dann mit mir auf "Wächterin der Träume" warten, um Noahs Geheimnisse zu lüften!


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