Buchrezension
| Autor | Kathryn Smith |
| Titel | Wächterin der Träume |
| Originaltitel | Dark Side of Dawn |
| Reihe | The Nightmare Chronicles 2 |
| VÖ | April 2010 |
| ISBN | 978-3426283226 |
| Genre | Paranormal |
| Inhalt | Kaum hat Dawn Riley ihre Aufgaben als Tochter von Morpheus, dem Herrn der Träume, akzeptiert und begonnen, ihre Fähigkeiten zu trainieren, da scheint es, als wollte das Reich der Träume sie schon wieder loswerden. Nicht einmal ihr mächtiger Vater kann verhindern, dass sie vor den obersten Rat zitiert wird. Dort klagt man sie des Gesetzesbruches und des Hochverrats an – und die Strafe dafür ist der Tod! Am liebsten würde Dawn das Traumreich ganz hinter sich lassen. Schließlich hat sie in ihrem »echten« Leben einen tollen Job und in Noah, dem Künstler mit den nachtschwarzen Augen, einen noch viel tolleren Freund. Doch dann wird auch Noah in ihren Konflikt mit dem Traumreich- hineingezogen, und Dawn muss feststellen, dass sie den Mann, den sie mehr als alles andere- liebt, in tödliche Gefahr bringt … |
| Quelle: Droemer Knaur/PAN Verlag |
Einschätzung von Kathi Rubel |
| "Wächterin
der Träume" ist der zweite Teil der "Nightmare Chronicles" von
Kathryn Smith. Doch anstatt auf die Geschehnisse des ersten Bandes
aufzubauen und Vorwissen voraus zu setzen, strapaziert sie die Nerven
der Leserschaft mit unnötigen Erläuterungen. Gut,
einmal auf das Vorlaufende hinzuweisen ist sicherlich kein Fehler, doch
dabei belässt es Smith nicht. Immer und immer wieder reitet
sie auf den gleichen Dingen herum, mit denen Dawn ihr Denken und
Handeln rechtfertigt. Immer und immer wieder dürfen wir lesen,
wie unzulänglich Dawn sich neben Noah fühlt und wie
eifersüchtig sie ist, obwohl das doch so unnötig sei.
Immer und immer wieder weist sie darauf hin, dass man im Traumreich
nicht sterben kann, die vielen Bösen Dawn aber stark
verletzten und ihr Schmerzen zufügen können. Immer
und immer wieder betont Dawn, dass sie ihre dunkle Seite so sehr
verabscheut und nicht weiß, wozu sie eigentlich
fähig ist. Immer und immer wieder beharrt Dawn darauf, dass es
sie gar nicht geben, dass dies und jenes gar nicht passieren
dürfte. Immer und immer wieder das Gleiche. Tatsächlich empfand ich Dawns Erzählungen in diesem zweiten Teil als recht nervig. Sie ist nicht mehr die etwas pummelige Powerfrau, die weiß, was sie will – aber auch ihre Fehler kennt. Dawn wird wieder zum emotionalen Kleinkind und wirkt weinerlich. Noah hingegen ist stark. Er spielt den Beschützer und den Geliebten - aber das war es dann auch schon. Noah ist in diesem Band ebenfalls zu "weit weg". Er wirkt fast wie ein Statist und nicht wie einer der Hauptcharaktere. Ich muss sagen, dass ich sehr enttäuscht von der Entwicklung der Figuren war, die hier sehr "flach" gehalten sind und gegenüber dem ersten Teil fast fremd wirken. Allerdings muss ich Kathryn Smith zugutehalten, dass sie auch in "Wächterin der Träume" eine erstklassige Storyline schuf. Geheimnisse, Verwicklungen, Enthüllungen und ein Ende, das Spannung und Vorfreude auf den dritten Teil der Reihe weckt. Liebe und Eifersucht spielen eine große Rolle - und das nicht nur unter Liebenden. Die Umsetzung habe ich schon bewertet und ich möchte noch einmal betonen, dass dieses "Zerreden" der Geschehnisse und Gefühle den Reiz an vielen Stellen zerstört. Dawn erkennt während der Geschichte mehr von ihrer außergewöhnlichen Natur und lernt viel dazu. Außerdem akzeptiert sie ihre Gefühle für Noah. Sie entwickelt sich ebenfalls beruflich weiter. All das ist wichtig für den weiteren Verlauf der Reihe und interessant zu lesen. Der Wunsch, endlich zu wissen, zu welchen Taten Dawn fähig ist und welche Rolle Noah im Traumreich spielt, wächst von Seite zu Seite. Ich bin gespannt auf den dritten Teil der "Nightmare Chronicles" und hoffe auf weniger nervtötende Schilderungen. Fazit: Die Story ist auch in diesem Roman wieder spannend und interessant wie eh und je, Kathryn Smiths Schreibstil packend wie im vorigen Band. Dennoch braucht der Leser starke Nerven und eine hochgesteckte Schmerzgrenze, was inhaltliche Wiederholungen und eine nervig naive Heldin betrifft. |
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