Buchrezension
Autor | Jane Christo |
Titel | Act of Passion |
Originaltitel | --- |
Reihe | Romantic Suspense Dilogie - Maya 1 |
VÖ | Oktober 2014 |
ISBN | 978-3864434464 |
Genre | Romantic Suspense |
Inhalt |
Als Maya nach Boston zog, hatte sie andere Pläne, als in einer Bar zu kellnern und gelegentlich als Aktmodel zu jobben. Ursprünglich wollte sie Kunst studieren und ihren Traum leben, anstatt ihn zu begraben. |
Quelle: Sieben Verlag |
Einschätzung von Kathi Rubel |
Was soll ich sagen? Ich bin ein echter Jane-Christo-Fan, auch diese Serie gehört zu meinen Favoriten. Es ist die Geschichte von Maya, einer Mittzwanzigerin, deren Leben bislang nicht wirklich gut verlaufen ist. Sie jobbt in einer Bar und weil das Gehalt dort zum Leben nicht reicht, steht sie außerdem ihrem Ex-Dozenten vor der Kamera Modell. Doch Logan Cooper ist nicht nur ein bekannter Fotokünstler, sondern auch ihr Freund - ein Freund, um genau zu sein. Maya hat nicht viele Freunde und sie legt großen Wert darauf, dass es auch so bleibt. Freundschaft bedeutet Nähe, Nähe setzt Vertrauen voraus und Vertrauen kann Maya nicht schenken. Die Ausgangssituation scheint uninspiriert, doch der erste Eindruck täuscht gewaltig. Spätestens als klar wird, dass der Titel "Act of Passion" keinesfalls zufällig oder wegen der Poesie der Worte gewählt ist, und Avery Cunningham, Bostons Topanwalt, auf den Plan tritt, ist nichts mehr 0-8-15. Der Gute will Maya in seinem Bett und zieht sie hinein in einen Sumpf politischer Intrigen. Dann ist da noch Carter Lawson, der Chef einer Sicherheitsfirma, der regelmäßig wie aus dem Nichts in Mayas Nähe auftaucht und genauso schnell wieder verschwindet. Wer ist wohl sein geheimnisvoller Auftraggeber und was genau soll Carter für ihn herausfinden? Natürlich ist das alles noch nicht genug, denn die größte Bedrohung aus Mayas Vergangenheit steht plötzlich wieder direkt vor ihr. Ich glaube, nun ist klar, dass "Act of Passion" keine klassische Lovestory ist. Eigentlich ist es überhaupt keine Lovestory. Das kommt später, dafür ist der zweite Teil der Reihe vorgesehen. Hier werden die Charaktere eingeführt, wir erfahren, wer sie sind und wer sie waren. Der Crime-Anteil ist hoch und auch an expliziten Szenen mangelt es nicht. Wir begleiteten Maya bei ihrer seelischen Gesundung, erleben mit ihr das Erwachen von Gefühl und Leidenschaft. Zwischendurch erhaschen wir kurze Einblicke in das Denken und Fühlen von Carter, obwohl er in diesem Band nur eine Nebenrolle spielt. Insbesondere die Charakterentwicklung von Maya ist sehr gut beschrieben und authentisch. Auch wenn ich sie unglaublich oft verwünscht habe für ihr Handeln, ist sie doch sympathisch und ich habe sie schon am Anfang ins Herz geschlossen. Alles, was geschieht, womit sie fertig werden muss, wurde auch zu meiner Herzensangelegenheit. Ich habe mitgefiebert, gehofft, gelacht, geweint. Großartig, dieser Schreibstil. Mit Avery tat ich mich schwer, er ist ja auch ein Kapitel für sich. Gut, dass er noch eine eigene Geschichte bekommt, dann darf auch er sich ein wenig weiterentwickeln. Das Buch "Avery - Act of Pride" soll im Juni 2017 erscheinen und ist als Spin-off und Stand-alone angelegt. Ich persönlich bin aber der Meinung, dass die Lektüre des Zweiteiler über Averys Vergangenheit mit Maya das Lesevergnügen seiner eigenen Geschichte noch erhöhen wird. Denn hier erfahren wir schon viel über seine Vergangenheit und Ambitionen. Und obwohl ich ihn und seine Art oft verflucht habe, ist er kein schlechter Mensch. Er ist ein Musterbeispiel dafür, welchen Schaden falsche Berater anrichten können. Überhaupt ist hier keiner der Charaktere schwarz oder weiß. Das liebe ich so an den Romanen von Jane Christo aka Christine Thomas - sie zeigen uns die Charaktere in all ihren Facetten, verwischen die Grenzen zwischen Gut und Böse, kommen ganz ohne Vorurteile aus. Auch Schwäche und Stärke, Macht und Unterlegenheit sind keineswegs klar abgegrenzt. Ich finde das toll. Wer die Autorin kennt und ihren Stil mag, wird auch Mayas Geschichte verschlingen. Mir jedenfalls ging es so. Dieser erste Teil der Dilogie endet an einem Wendepunkt, der zweite wird Fragen beantworten und Klarheit bringen. Das hoffe ich zumindest. Da ich aber mit Avery wirklich auf Kriegsfuß stand und auch Maya liebend gern gepackt und wachgerüttelt hätte, gibt es nicht die volle Punktzahl. Der zweite Teil "Act of Love" wird dieses "Manko" sicher beheben. Fazit: Wie kann ich dieses Buch wohl am besten beschreiben? Es ist sehr vielschichtig und einfühlsam geschrieben, der Plot ist ... spannend, sinnlich, schockierend, erotisch, korrupt, temporeich, mörderisch. Die Grundstimmung soll im zweiten Teil der Reihe jedoch umschlagen. |
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