Expertenrat / Fach- & Sachbücher
Angela Dunemann, Regina Weiser & Joachim Pfahl
Traumasensibles Yoga – TSY
Posttraumatisches Wachstum und Entwicklung von Selbstmitgefühl
» Leben Lernen 291
Inhalt |
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Das Basisbuch zur Yoga-Traumatherapie mit vielen Übungen Traumasensibles Yoga (TSY) ist ein praktisch erprobter und theoretisch reflektierter Ansatz, der Resilienz und Posttraumatisches Wachstum fördert. Im Mittelpunkt steht die Anwendung im Rahmen einer umfassenden Psycho- sowie Yogatherapie. Yoga nimmt unter den körperorientierten traumatherapeutischen Angeboten eine herausgehobene Stellung ein. Durch das Prinzip der achtsamen Körperwahrnehmung werden Heilungsprozesse angestoßen, die den vom Leben abgeschnittenen traumatisierten Menschen wieder in Verbindung bringen – mit sich selbst und mit der Welt. Das Autorenteam stellt hier sein in der Weiterbildung erprobtes Konzept des Traumasensiblen Yoga (TSY) vor, das neben dem Kernteil der Yoga-Praxis im therapeutischen Umfeld viele andere dazugehörige Aspekte thematisiert: Warum wirkt Yoga? Wie begegnet der Therapeut besonderen, traumabedingten Schwierigkeiten? Wie passt der Yoga-Ansatz zu den verschiedenen therapeutischen Schulen? Was hilft bei welchen Störungsbildern der Posttraumatischen Belastung? Dieses Buch richtet sich an: – PsychotherapeutInnen aller Schulen – TraumatherapeutInnen – Yoga- und MeditationslehrerInnen Nähere Infos zu den Autoren finden Sie auf der Website des Verlages. |
Traumasensibles Yoga (TSY) ist ein therapeutischer Ansatz zum Aktivieren individueller Ressourcen. Die Therapiemotivation entsteht durch das Entdecken und Erforschen der eigenen Fähigkeiten und Stärken. Das ist jedoch nicht nur in Bezug auf Traumata so, sondern durchaus auch in allen anderen therapeutischen Bereichen. Ressourcenaktivierung ist ein Grundpfeiler des Yoga und stets im Sinne der Yoga-Philosophie. Dieser Punkt ist also nicht so außergewöhnlich, wie er hier dargestellt wird.
Im Sinne des Yoga bedeutet:
Den Menschen da abzuholen, wo er frei und unabhängig ist.
Den Menschen da abzuholen, wo er frei und unabhängig ist.
Dennoch ist das Werk von Angela Dunemann, Regina Weiser und Joachim Pfahl ein solides Arbeitsbuch mit interessanten Fallbeispielen. Allen potentiellen Käufern sollte jedoch bewusst sein, dass Yoga grundsätzlich Atem, Bewegung und Geist beinhaltet und diese drei Elemente in Einklang bringen will. Yoga spricht demnach alle Therapiebereiche an und sollte sich nie nur mit einem Thema – in diesem Fall einem Trauma – befassen.
Ich als Physiotherapeutin und Yoga-Lehrerin würde das Buch nicht kaufen, da es für mich nichts Neues und keinen Mehrwert bietet. Zu empfehlen ist es allenfalls als Lektüre während der Yoga-Ausbildung, wo es als Nachschlagewerk Anwendung finden kann. Wer eine gute und fundierte Ausbildung absolviert und Yoga schon mehrere Jahre praktiziert hat, dem ist all das bekannt. Der hier beschriebene Therapieansatz ist weder bahnbrechend, noch verarbeitet er neue Erkenntnisse. Lediglich die Fallbeispiele sind sehr interessant.
Fazit:
Basisbuch – ja. Mehrwert zur Yoga-Ausbildung – nein.
Anmerkungen der Autorin A. Dunemann: | |
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Nachtrag | Es freut mich, dass Sie unsere Falldarstellungen als Bereicherung erleben. Sie schreiben des Weiteren genau das, was uns am Herzen liegt: Traumasensibles Yoga ist kein neuer Yogastil! Es greift die ursprünglichen Quellen des Yoga auf und verbindet sie mit dem heutigen Wissen um die Auswirkungen nach traumatischen Erfahrungen. Als erfahrene Yogalehrerin konnten Sie unseren Erläuterungen zum Yoga sicherlich nichts Neues entnehmen. Vielleicht haben Sie in den Beschreibungen zu den Auswirkungen eines Trauma hingegen ein paar weitere Erkenntnisse gewonnen. Das ist unsere Absicht, voneinander zu lernen. So können die Yogalehrer ihr Verständnis zum Thema Trauma erweitern und die Therapeuten ihr Yogawissen. Der Austausch und Dialog dieser "Berufsgruppen" stellt eine große gegenseitige Befruchtung dar. Es geht uns genau um diese Verbindung! Es freut uns sehr, dass Yoga z.B. immer häufiger in Psychiatrien und psychosomatischen Kliniken zu Einsatz kommt. Vielleicht leisten wir mit unserer Arbeit dazu einen kleinen Beitrag. Herzliche Grüße Angela Dunemann |