Il Volo
"Il
Volo"
Debüt
(Text: Kathi
Rubel / Foto: © Universal Music)
Etwas
für Klassikliebhaber ist das Debüt von Il Volo.
Im gleichnamigen Album, das die drei Teenies - Piero Barone (18),
Ignazio Boschetto (16) und Gianluca Ginoble (16) - am 17. Juni '11
veröffentlichten, covern und interpretieren sie Klassiker.
Auch Neukompositionen sind zu finden.
Wenn man beim Hören die Augen schließt, baut sich im
Geiste
ein Bild von "gestandenen" Tenören mit jahrelanger
Berufserfahrung
auf. Dann schlägt man die Augen auf und sieht drei kleine
Jungs.
Kaum zu glauben, denn diese Treffsicherheit und Kraft in den Stimmen
ist wohl kaum mit dem Lebensalter der Tenöre zu vereinbaren.
Ein
Schmunzeln stiehlt sich ins Gesicht, denn im ersten Augenblick
könnte man denken, die drei sängen nur Playback.
Warme, einfühlsame Klänge steigen den Hörern
entgegen.
Die weichen und gleichzeitig kraftvollen Töne, die
einfühlsamen Tenorstimmen dringen bis ins Mark. Schon mit dem
ersten Titel "Il Mondo" erobern Il Volo die Herzen. Das
Träumen
und Schwärmen geht weiter und beim dritten Stück "'O
Sole
Mio" fällt es schwer, nicht gänzlich dahin zu
schmelzen.
Die drei Italiener begannen schon im Alter von drei Jahren mit dem
Gesangsunterricht. Unglaublich und doch erklärt das einiges.
Im
Jahr 2009 waren die Jungs noch Konkurrenten bei der Casting-Show "Ti
Lascio Una Canzone". Gianluca Ginoble, damals 14 Jahre alt,
gewann. Mit dem Debüt wurde dann nichts
überstürzt. Es
wurde gemeinsam mit dem London Symphonic Orchestra aufgenommen und von
Humberto Gatica (Andrea Bocelli, Celine Dion, Josh Groban) produziert.
Doch Il Volo glänzen nicht nur mit den italienischen Titeln.
Der
sechste Track "Smile" erklärt, wie wichtig es ist, auch in
schweren Zeiten ein Lächeln zu bewahren. (Hier kann auch ich
den
Text verstehen.) Schon die ersten Worte sind ein schöner
Aufruf: "Smile though
your heart is aching. Smile even though it's breaking"
(Zitat). Eine schöne Interpretation des Songs von Nat King
Cole.
Auch der zweite Titel in englischer Sprache ist ausdrucksstark - wenn
er auch beim ersten Hören widersprüchlich scheint.
Die Musik
ist so fröhlich, aber der Text erzählt von
unerwiderter
Liebe: "I, I would die
for one kiss, but you don't even know I exist"
(Zitat). Doch Titel und Refrain geben eine Antwort: "Painfully
Beautiful" - trotz der Schmerzen ist es schön,
überhaupt zu
lieben.
Ein Klassik-Album mit Popelementen und wunderbaren jungen Tenorstimmen!
Vielleicht wecken die drei Italiener ja in dem ein oder anderen noch
die Lust am Klassischen.