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Kellermensch

"Kellermensch"
Debüt

(Text: Katja Fleischer / Foto: © Universal Music
)

Ein Sprichwort besagt: "Die Kleinsten schreien am lautesten" und diese Behauptung ist immer negativ zu verstehen. Wirklich immer? Unser wenig großer Nachbar Dänemark präsentiert: Kellermensch! Ihr gleichnamiges Album wurde im  Juni '11 in Deutschland veröffentlicht und sie machen auf sich aufmerksam, denn: Sie sind mutig, folgen keinen musikalischen Konventionen und ja, sie sind laut!

Ihr Intro das beste Beispiel für eine angedeutete Vielfältigkeit des gesamten Albums. Klassische Rockelemente werden von einem aus der Metalszene bekannten Gebrüll abgelöst, um dann eindrucksvoll mit Geigen- und sanften Gitarrenklängen zu verschmelzen.

"Moribund Town" überzeugt durch ein spannendes Wechselspiel von gutturalem und normalem Gesang. Es klingt gleichzeitig nachdenklich-melancholisch und aggressiv-bestimmt.
Und damit natürlich nicht genug. Mit dem Song "Nothing Left" zeigen uns alle Bandmitglieder, dass sie musikalisch so einiges drauf haben. Wenn Musiker es schaffen, drei unterschiedliche Stimmen  mit drei verschiedenen Texten und abwechslungsreicher Begleitung, harmonisch klingen zu lassen, dann mangelt es denen bestimmt nicht an Professionalität. 

Leider sind das die einzigen positiven Eindrücke, die diese Platte hinterlässt. Auch wenn "30 Silver Coins" die ältere Rockgeneration ansprechen könnte, so beinhaltet das Album größtenteils Metalelemente, die auf Dauer eher anstrengend, als anregend wirken.

Es scheint, als wolle die Band einen experimentellen Touch vortäuschen, um von eigenen musikalischen Vorlieben abzulenken. Dass ihr Handeln kreativ ist, wollen wir keineswegs leugnen, doch solange der Ohrwurmcharakter ausbleibt, wird es wohl sehr schwierig für die Jungs, in Deutschland Fuß zu fassen.

Zusammengefasst: So abwechslungsreich wie es am Anfang scheint, ist es nicht. Etwas weniger Gegrolle, etwas mehr Schliff und dann schafft es Kellermensch, auch bei uns gut zu punkten.


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