Lenka
"Two"
2. Album
(Text:
Rebecca Puhlmann / Foto: © Sony Music)
"Ich möchte mehr
Songs über das Verliebtsein schreiben. Auf dem zweiten Album
soll es mehr davon geben." (Zitat) Diesen Wunsch hatte Lenka
und setzte ihn auch um. Tatsächlich sind es wirklich mehr
Liebeslieder. Genau genommen, besteht das komplette Album
"Two" mit seinen elf Songs daraus. Aber
das soll jetzt nicht abschrecken, die australische Sängerin
hat dabei nicht ausschließlich romantische oder gar kitschige
Lieder geschrieben.
Es beginnt mit dem namensgebenden Titel "Two", der schon allein durch
das durchgehende Klatschen auffällt und zum Mitwippen
animiert. Weiter geht es mit der ersten Single "Heart skip a beat",
dessen Entstehung mit einem Arztbesuch zusammenhängt. Lenka
ging wegen Herzrhythmusstörungen zum Doktor und dieser
vermutete ein akutes Verliebtsein. Die Idee war geboren. Es ist ein
fröhlicher Song, der auch den Konflikt bei Entscheidungen
zwischen dem Herzen und dem Kopf widerspiegelt.
Vieles, worüber die Sängerin schreibt, beruht auf
persönlichen Erfahrungen. Auch die Tracks "Roll with the
punches" oder "Sad song" wurden durch den Umzug von Sydney nach Los
Angeles bzw. New York inspiriert. Wobei der letztgenannte Song gar
nicht so traurig ist, wie man vermutet. Er beschreibt, wie man sich
nach einer Niederlage wieder selbst motiviert und nach vorne schaut.
Diese Aussage wird noch mit der fröhlichen Musik
bestärkt.
Schon bevor der Hörer die Hälfte des Albums erreicht
hat, wird klar: Die neue Platte unterscheidet sich deutlich vom
Vorgänger. Mal abgesehen von den vielen Liebesliedern,
schlägt Lenka eine ganz andere Richtung ein - eine wesentlich
elektronischere.
Bei "Everythings at once" begegnet uns Hörern erstmals der
"Schmunzel-Effekt" wieder, den man beim ersten Album des
Öfteren vorfand. Man will alles auf einmal sein - "as
sly as fox as strong as an ox ... as long as a road as ugly as toad" (Zitat).
Mit "Blinded by love" und "Heart to stay" finden die ersten Balladen
ihren Platz auf der Platte.
Anfangs war Lenka eigentlich gegen diese Computerbeats, doch durch
andere Künstler wurde sie davon überzeugt. So fanden
also auch "You will be mine" und "Shock me into love" ein Zuhause.
Diese beiden Songs stechen von allen am meisten hervor und gerade der
letzte ist ein wirklicher Ohrwurm. Den Abschluss bildet der ruhige
Track "The end of the world", der dann doch ein wenig in Richtung
Kitsch geht. Solange man den Liebsten an seiner Seite hat, ist es egal,
was passiert.
Lenka hat auch mit ihrem zweiten Album überzeugt. Es ist ein
schönes Sommeralbum und macht gute Laune. Man läuft
auch nicht Gefahr, eine Überdosis dieser ganzen Liebeslieder
zu bekommen. Es bietet trotz der gleichen Grundthematik jede Menge
Abwechslung und lässt viele Facetten erkennen.