Buchrezension
Autor | Barbara Erskine |
Titel | Der Fluch von Belheddon Hall |
Originaltitel | House of Echoes |
Reihe | --- |
VÖ | Neuauflage: August 2011 (vormals 1997 bei Heyne) |
ISBN | 978-3453408197 |
Genre | Mystery-Thriller |
Inhalt | Was bringt eine Frau dazu, ihr eigenes Kind wegzugeben? Diese Frage lässt Joss, die als kleines Mädchen adoptiert wurde und vor kurzem selbst Mutter geworden ist, nicht los. Die Suche nach ihren leiblichen Eltern führt sie nach Belheddon Hall, dem Erbe ihrer Familie. Doch kaum hat sie sich dort eingerichtet, ereignen sich gespenstische Dinge ... |
Quelle: Random House/Diana Verlag |
Einschätzung von Kathi Rubel |
Wie lässt
sich dieser
frühe Roman der Autorin Barbara Erskine beschreiben? Oh ja,
"lahm"
trifft es ziemlich genau. Wo sind sie denn, die
Spannungsbögen,
die mich bei ihrem aktuellen Buch "Die Tochter des Königs" so
faszinierten? Und warum sind die Charaktere, ihre Motive und ihr
Handeln hier nicht vielschichtig anspruchsvoll, sondern eher
ermüdend festgefahren? Eigentlich sind die wenigsten
Situationen
im Buch für mich schlüssig. Dass ich mich mit keiner
der
Figuren identifizieren kann, erschwert das Lesen zusätzlich.
Aber
was mich am meisten stört, ist die Langatmigkeit; sind die
Phasen,
in denen nichts Wesentliches passiert; sind die Textblöcke,
deren
Inhalt auch in wenigen Sätzen ausgedrückt werden
könnte
- nur eben schwungvoller. Allein die Grundidee stimmt mich versöhnlich. Ein alter Fluch, der Auswirkungen auf die Gegenwart hat; der auch noch heute Menschen in Angst und Schrecken versetzt, in einer Zeit, in der der Glaube an Hexerei verloren ging. Dann ist da noch Erskines Appell an Werte: Sie verweist auf Liebe und Vergebung als Weg zur Erlösung. Auch der Grundtenor ist an sich löblich: Lass dich auch auf Dinge ein, die auf den ersten Blick verrückt und aberwitzig erscheinen. Nur schade, dass es an der Umsetzung hapert. Hinzu kommt, dass das Ende für mich unbefriedigend ist - eine Gemeinsamkeit zu meiner Einschätzung des Romans "Die Tochter des Königs". Sollte es tatsächlich so einfach sein, den Spuk von Belheddon Hall zu beenden? Ich glaube nicht. Schließlich hatten es so viele Generationen vor Joss nicht zustande gebracht ... Ja, ich bin enttäuscht. Vielleicht war es ein Fehler, mich diesem bereits Mitte der 90er-Jahre veröffentlichten Werk der Autorin zu widmen. Andererseits ist es auch schön festzustellen, wie sehr sie sich weiterentwickelt hat. Ihrem Stil ist Barbara Erskine treu geblieben - zumindest, was den Plot betrifft - und an der Qualität der Umsetzung hat sie erfolgreich gefeilt. Ganz schlecht ist "Der Fluch von Belheddon Hall" ja auch nicht. Ich hatte mir einfach mehr erwartet. |
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