Buchrezension
Autor | Moira Young |
Titel | Die Entführung |
Originaltitel | Blood Red Road |
Reihe | Dustlands 1 |
VÖ | Dezember 2011 |
ISBN | 978-3841421425 |
Genre | Endzeit-Fantasy, Young Adult |
Inhalt | »Sie
nennen mich den Todesengel. Weil ich noch nie einen Kampf verloren habe.« Sabas Zwillingsbruder wird von Soldaten verschleppt. Sie schwört, ihn zu finden und zu befreien. Mit dem Mut der Verzweiflung macht sie sich auf einen Weg voller Gefahren, Gewalt und Verrat. Sie kann niemandem vertrauen - auch nicht dem Mann, der ihr das Leben rettet. |
Quelle: Fischer FJB |
Einschätzung von Kathi Rubel |
Saba, die
Ich-Erzählerin, lebt mit ihrer Familie am Silverlake. Nach dem
Tod
ihrer Mutter müssen sich die drei Kinder - Saba, ihr
Zwillingsbruder Lugh sowie die jüngere Emmi - und ihr Vater
allein
an diesem kargen, verlassenen und langsam austrocknenden Ort
durchschlagen. Doch es wird immer beschwerlicher. Die
Erzählungen
ihres Vaters von Flugmaschinen und Menschenzusammenrottungen in
Städten schreibt Saba seiner Fantasie zu. Aber vielleicht gab
es
das alles ja doch zu Zeiten der Abwracker? Dieser Frage muss das
Mädchen sich stellen, als Lugh entführt und ihr Vater
getötet wird. Nun ist Saba auf sich allein gestellt und auch
noch
für die verhasste kleine Schwester verantwortlich. Aber auf
der
Suche nach ihrem Bruder kommen die beiden sich näher
und
erfahren die grausame Wahrheit über die Welt um sie herum. Wir
Leser sind dabei und erleben gemeinsam mit den Charakteren diese
abenteuerliche Reise. "Der erste Band einer epischen Endzeit-Fantasy, eine Geschichte, die dein Herz schneller schlagen lässt." - So der Verlag. Er hat nicht zu viel versprochen. Befremdlich wirkt am Anfang der Schreibstil. Im gesamten Buch finden sich keine Anführungszeichen, die die Wörtliche Rede kennzeichnen. Auch ist Sabas Sprache sehr flapsig. Doch bald gewöhnt man sich daran und kann sich ganz auf die Geschichte einlassen. Nach einer Weile wird klar, warum die Autorin diesen Stil wählte. Saba ist schlicht und ergreifend ungebildet. Sie hat nie lesen und schreiben gelernt, redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Und damit ist sie nicht die einzige. Diese Saga hat sehr viel Potenzial. Die sogenannte Abwrackerzeit ist unsere heutige. Wann "Dustlands" spielt, wird jedoch nicht genauer definiert. Jedenfalls in ferner Zukunft. Unser Planet hat sich verändert und mit ihm die Menschen. Was ist geschehen? Wir erfahren es nicht. Saba kennt die Welt nicht anders. Vielleicht gewährt uns die Autorin in den Folgebänden ja nähere Einblicke. Im ersten Teil "Die Entführung" steht das blanke Überleben im Mittelpunkt. Erst schert Saba sich nicht viel um ihre Mitmenschen - wieso auch, sie ist ja anders erzogen. Für sie zählte bisher immer ausschließlich ihre Familie. Nun muss sie umdenken. Sehr glaubhaft dargestellt von Moira Young. Dieser Roman fesselt. Einmal mit dem Lesen begonnen, fällt das Aufhören unglaublich schwer. Hat man sich dann schweren Herzens doch vom Buch losgerissen, muss sich der Kreislauf erst wieder stabilisieren. Der nervenaufreibende Stoff hat Atmung und Herzschlag nämlich mächtig durcheinander gebracht. Ein absolut empfehlenswerter Jugendroman, den ich auch allen Endzeit-Fantasy-Liebhabern in fortgeschrittenem Alter ans Herz leben möchte. |
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