Filmressort       


"True Grit" / Vom Buch zum Film I


Am 24. Februar kam er in die Kinos, der neue Film der Coen-Brüder. In dem etwas schrägen Western „True Grit“ fahren sie eine eindrucksvolle Kulisse und hochkarätige Schauspieler wie Jeff Bridges und Matt Damon auf, die zusammen mit der Neuentdeckung Hailee Steinfeld in den Hauptrollen zu sehen sind.

Szene_Cogburn    Szene_LaBoeufundMattie

„True Grit“ heißt auch die Romanvorlage von Charles Portis. Diese erschien im Jahre 1968 erstmals als Fortsetzungsroman in der amerikanischen Wochenzeitschrift „Saturday Evening Post“. Inzwischen hat der Roman nicht nur in Amerika den Status eines Klassikers. Rowohlt brachte pünktlich zum Kinostart eine neue Auflage von „True Grit“ heraus – Hier geht’s zur Rezension.

Die Coens legen Wert darauf, den Roman neu verfilmt und nicht – die Vermutung läge schließlich nahe – ein Remake der Erstverfilmung produziert zu haben. Denn tatsächlich, wer sich an einen Film mit ähnlichem Inhalt, John Wayne in einer der Hauptrollen und dem Titel „The Marshall“ erinnert, liegt richtig. Auch dieser Verfilmung lag Portis’ „True Grit“ zu Grunde.

Diese Neuverfilmung von Joel und Ethan Coen spiegelt viele Parts des Romaninhaltes unverfälscht wider. Wunderbar präzise haben die Beiden den Spagat zwischen Qualitätsverlust durch Kürzen und Überlänge durch Ausführlichkeit gemeistert. Das Ergebnis ist ein Film, der sowohl den Lesern des Romans als auch „Unwissenden“ großes Vergnügen bereiten kann.

Neben den großartigen Schauspielern – und hier sei nicht zuletzt die Debütdarstellerin Hailee Steinfeld genannt, die die Figur der Mattie spielt – haben Jess Gonchor (Szenenbild) und Mary Zophres (Kostüme) einen großen Anteil an der positiven Wirkung des Filmes. Gorchor und Zophres haben dafür gesorgt, dass die Zuschauer sich in eine ferne Zeit, in das Arkansas des Wilden Westens der 1870er-Jahre, versetzt fühlen können. Die Figuren sind mit einer Präzison ausstaffiert, dass es leicht fällt, sie zum Beispiel für waschechte Banditen zu halten. Auch die Kulissen wirken atemberaubend authentisch.

Szene_Mattie

Nun bleibt nur noch eines zu sagen: Schaut euch diesen Film an; lest das Buch oder tut beides nacheinander – Ihr werdet begeistert sein! Diese Romanverfilmung, dieser schwarzhumorige Western über den Rachefeldzug einer charakterstarkten 14-Jährigen ist etwas für Jung und Alt; für den modernen Alltagsmenschen ebenso wie für Cowboys und Indianer.