Buchrezension
Autor | Thomas Thiemeyer |
Titel | David und Juna |
Originaltitel | --- |
Reihe | Das verbotene Eden 1 |
VÖ | August 2011 |
ISBN | 978-3426283608 |
Genre | Dystopie, Young Adult |
Inhalt | Die
Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den "dunklen Jahren" leben
Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation
ist
untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der
alten
Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues
Leben angefangen. Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der 17-jährigen Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer ... |
Quelle: Droemer Knaur/PAN Verlag |
Einschätzung von Kathi Rubel |
Es ist selten, dass
ich einen Klappentext kritisiere, weil er zu wenig Lust auf ein Buch
macht. Bei diesem Roman ist das der Fall. Gut, die Worte zum Inhalt
klingen interessant und doch werden sie der Geschichte nicht
annähernd gerecht. Aber genug davon, denn positive
Überraschungen sind stets besser als negative. Thomas Thiemeyer, der sich als Illustrator und Thriller-Autor einen Namen machte und dessen Zyklus "Die Chroniken der Weltensucher" ebenfalls erfolgreich war, hat mit "Das verbotene Eden" einen neuen Weg eingeschlagen. Ja, es ist eine Liebesgeschichte. Ja, es ist ein Jugendbuch. Nein, das begrenzt das "Publikum" keinesfalls. Je nach Alter und Interesse können die Leser Unterschiedliches in diesem Roman finden: Eine interessante Fantasysaga, einen Liebesroman oder aber auch eine tiefschürfende Gesellschaftskritik. Ich für meinen Teil bin zutiefst berührt von der Thematik. Die Fragen, die sich mir stellten hat der Autor bereitwillig im Interview beantwortet. Herzlichen Dank dafür. Nun aber zurück zu dem, was den Roman so einzigartig macht: Idee und Umsetzung. Das Thema ist schockierend, das Szenario verheerend. Doch die Geschichte ist von der ersten bis zu letzten Seite glaubwürdig. Skeptiker könnten hier einwerfen, dass triumphierende Liebe doch reiner Humbug ist. Klar, das Happy End ist vorhersehbar, Juna und David verlieben sich, leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage und retten ganz nebenbei die menschliche Rasse. Oh wie einseitig diese Betrachtung doch ist! Schließlich hält der Roman so viele unerwartete Wendungen bereit - Dinge, über die es sich lohnt, nachzudenken. Und erst das Ende. Beim Lesen der letzten Seiten machte sich Unruhe in mir breit. Ein Happy End? Unvorstellbar, dass der Autor jetzt noch alles zum Guten wenden kann. Und wieder einmal war ich überrascht von Thomas Thiemeyer. Weshalb verrate ich hier nicht. Nur so viel: Ein relativ offenes Ende erwartet Thiemeyers Leser; ein Ende, das anders ist, als erwartet. Als Er-Erzähler gewährt der Autor einen umfassenden Blick auf das Geschehen. Auch die Figuren präsentieren sich als starke Persönlichkeiten. Die Charaktereigenschaften sind ausgereift, die Entscheidungen nachvollziehbar. Diese "tiefen" Charaktere hauchen dem Buch leben ein und machen aus der alles durchdringenden Kritik - teils unterschwellig, teils offenkundig - einen Roman, der nicht nur dem Gehirn Futter gibt, sondern auch das Herz berührt. Genug der Schwärmerei, das geht auch kürzer: Ein grandioses Werk für alle Altersgruppen von Thomas Thiemeyer und eine absolute Leseempfehlung von mir! |
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